Kirchenfenster der Friedenskirche, Foto: Sabine Manneke

Andacht zur Jahreslosung 2018

Landessuperintendent Dieter Rathing zur Jahreslosung 2018

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offenbarung 21,6)

Wieviel Wasser soll man täglich trinken? Darüber streiten die Gelehrten. Die einen sagen mindestens zwei Liter. Andere halten das für übertrieben. Aber Flüssigkeit braucht der Körper. Jeder weiß, was Durst ist. Und beim Wasser geht’s ums Elementare, um das, worauf ich auf keinen Fall verzichten kann. Auf viele Genüsse kann ich zur Not verzichten. Auf Kaviar bestimmt. Auf das tägliche Brot eine Zeitlang. Aber selbst ein Hungerkünstler muss trinken, Durstkünstler gibt es nicht.

Als Menschen kennen wir auch noch einen anderen Durst. Der hat nichts mit Wasser oder Getränken zu tun. Dieser Durst kann aber genauso quälend sein. Es ist der Durst nach Leben, das brennende Verlangen danach. Und dieses Verlangen ist auch erst mal ganz elementar. Wer krank ist, will wieder gesund werden. Der Einsame will einem anderen Menschen begegnen. Der Schuldige will von seiner Schuld freigesprochen sein. Wer des Lebens überdrüssig ist, sucht einen, der ihm zuhört.

Solcher Durst nach Hilfe und Trost, nach Glück und Erfüllung ist allgegenwärtig. Er ruft nach Menschen. Und er ruft nach Gott. Dein Durst führt dich zur Quelle. Sei durstig! Bleibe durstig! Lass noch nicht alles fertig und gelöscht und gestillt sein. Lebendiges Wasser aus der Quelle ist dir versprochen. Keine abgestandene Brühe. Kein gezuckertes Ersatzprodukt. Kein Sixpack, das leer gehen wird.

Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Zu dieser Quelle sind wir in unserer Kirche immer wieder unterwegs, und wir werden es auch 2018 sein. In dürren Zeiten und oft mit trockener Kehle. Aber genauso oft in gestilltem Verlangen. Ein Bibelwort hat mich erreicht, ein Händedruck mir Mut gemacht. Eine Fürbitte ist mir zu Herzen gegangen, einer diakonischen Aufgabe stimme ich zu. Kindern wird ein Wort gegeben, und ein Choral spricht mir aus der Seele. Umsonst.

Dieter Rathing

Dieter Rathing wurde am 20. Dezember 1956 in Aerzen (Landkreis Hameln) geboren. Er studierte evangelische Theologie in Tübingen und Göttingen und absolvierte sein Vikariat in der Stader Kirchengemeinde St. Cosmae-Nicolai.

Nach seiner Ordination wurde er 1986 Pastor in der Stader Kirchengemeinde St. Wilhadi, wechselte 1994 zur Osnabrücker Kirchengemeinde St. Marien und wurde 2001 Superintendent des Kirchenkreises Verden. Rathing hat eine Ausbildung als Bibliodrama-Leiter, zudem absolvierte er den Studiengang Öffentlichkeitsarbeit des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (gep).

Als Superintendent in Verden übernahm Rathing eine Reihe weiterer Aufgaben, u.a. als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der „Diakoniestationen im Kirchenkreis Verden gGmbH“ und als Kuratoriums- vorsitzender der Bildungseinrichtung „Evangelische Kreisakademie im Kirchenkreis Verden“.
Dieter Rathing ist mit der Lehrerin Heidi Rathing verheiratet. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Kinder.

Rathing joggt gerne und hört dabei Hörbücher. Im Sommer geht er mit seiner Frau regelmäßig auf eine Fahrradtour, im Herbst stehen Wanderungen auf dem Freizeitprogramm.