Evangelischer Kindergarten besteht seit 1957

Am 7. Mai 1957 wurde der Evangelische Kindergarten Unterlüß feierlich von Pastor Jäger eröffnet. Die erste Leiterin war Frau Hiltgunde Schmidt. Schon gleich im ersten Jahr wurden fünfzig Kinder aufgenommen.

Vieles hat sich seit der Anfangszeit verändert. 1973 wurde der Kindergarten durch einen Anbau vergrößert. Seitdem stehen dem Kindergarten vier Gruppenräume zur Verfügung. Wenn das Wetter es zulässt, bietet ein naturnahes Außengelände vielfältige Spiel- und Erfahrungsbereiche. Ein großes Holzschiff (Noahs Arche), Kletterbäume, Vogelnestschaukeln, ein Sandbereich mit Wasseranlage und vieles mehr stehen den Kindern zur Verfügung.

Die drei Stammgruppen werden heute von zehn pädagischen Fachkräften betreut. Das Konzept des Kindergartens wurde in den letzten Jahren mehr und mehr verändert. Wir haben heute sog. „Stammgruppen mit offenen Türen". Hier findet gezielte Erziehungsarbeit statt. Dabei wird besonders darauf geachtet, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein durch Kreativität, Fantasie und Eigenständigkeit zu fördern. Die Kinder finden dafür eine herausfordernde Umgebung vor, die zum Spielen und Handeln anregt. Gerade das Spiel ist ja die kindgemäße Form, in der Bewegung, Gefühl, Denken und soziales Handeln gefördert werden.

Es ist uns darüber hinaus wichtig, mit Kindern, die oft keine Geschwister haben, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, aber auch Durchsetzungsvermögen einzuüben. Natürlich wird dabei auch gelernt, manchmal zurückstecken zu müssen.

Die Stammgruppen sind - anders als es früher war - vom Alter her gemischt. Wenn neue Kinder in den Kindergarten kommen, werden sie von den älteren in Form einer „Patenschaft" betreut. Die „Großen" begleiten die Neulinge durch die Räume, zeigen ihnen, wo draußen und drinnen die Spielgeräte sind, wo das gebrauchte Geschirr hingestellt wird und so weiter.

Als Kindergarten unserer Evangelischen Kirchengemeinde spielt der religiöse Aspekt im täglichen Umgang eine wichtige Rolle. Kinder werden in ihrer Einzigartigkeit angenommen, in ihren Freuden und Leiden, Sorgen und Nöten, ihrer Traurigkeit und Verschlossenheit, aber auch in ihrer grenzenlosen Neugierde. Konkrete Inhalte der religionspädagogischen Arbeit sind Gebete und Kinderlieder, biblische Geschichten und das Feiern kirchlicher Feste, aber auch diakonische Aktivitäten wie der regelmäßige Besuch des Altersheimes.

Dieses kurze Portrait kann nur einen kleinen Ausschnitt der vielen Möglichkeiten zeigen, die den Kindern heute geboten werden. So wie sich seit 1957 hier viel verändert hat, gehen die Veränderungen weiter. Ständig kommen neue Ideen dazu, wie das neue Konzept noch effektiver umgesetzt werden kann. Wir wünschen dem Team weiterhin eine gute Hand bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit.

Der Kirchenvorstand

Unser Bild vom Kind

Jedes Kind ein von Gott geschaffener, einmaliger Mensch.

Es ist uns wichtig, jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Grenzen anzunehmen und seine eigene Persönlichkeit zu akzeptieren.

Das Kind wird bei uns nicht als Lernobjekt verstanden, sondern als jemand, der sich selbsttätig entwickelt und der dazu Unterstützung, Anregung und Begleitung von Erwachsenen braucht. Es erweitert somit sein Weltwissen und bildet sich ständig weiter. Im Verhalten der MitarbeiterInnen zum Kind wird diese Haltung deutlich. In einer freundlichen Atmosphäre,

  • in der es verlässliche Bezugspersonen gibt,
  • in der es Grenzen und Regeln gibt, die für Kinder nachvollziehbar sind,
  • in der es Zeit zum Zuhören gibt,
  • in der es Erwachsene gibt, die Zeit haben,

können Vertrauen und Geborgenheit wachsen. Die familienähnliche Atmosphäre wird dadurch verstärkt, dass wir in unseren Gruppen eine Altersspanne von 2–6 Jahren haben und die Kinder sich hier wie Geschwister gegenseitig unterstützen können.