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Selbsthilfegruppe: Sucht

Die neue Basis

Die Selbsthilfegruppe Unterlüss wurde vor mehr als 30 Jahren von Horst Schröder gegründet. Einige Jahre später übergab er die Gruppenarbeit an Egon Gottesleben. 1995 ging Egon in den wohlverdienten Ruhestand und übergab Ursel und Wolfgnag Vorwerk die SHG Unterlüss.

Unsere SHG hat zur Zeit eine Stärke von 30 Personen (mit Angehörigen ), davon treffen sich im Wechsel ca. 20 Personen. Unsere Gruppenabende finden nach Absprache donnerstags um 19.00 Uhr statt. Wir treffen uns im Gemeindehaus der Ev.-luth.Friedenskirche in Unterlüss.

Neben einer regen Gruppenarbeit, organisieren wir regelmäßige Kartenspielabende, im Sommer Radtouren und Eisdielenbesuche, eine Tagesfahrt mit dem Bus und vieles mehr. Eine Weihnachtsfeier in der Adventszeit bildet den Jahresabschluß.

Nähere Informationen erfahren Sie auf unserer Internetseite: Die neue Basis 

Die Neue Basis e.V Landesverband Niedersachsen ist Vollmitglied im Diakonischen Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Gruppenleiter ist Peter Zdun.

http://dnb-info.de

Ein Gespräch mit Wolfgang und Ursel Vorwerk

Seit 35 Jahren trifft sich in den Räumen der Friedenskirchengemeinde in Unterlüß eine Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen. Geleitet wird sie von dem Ehepaar Ursel und Wolfgang Vorwerk. Die beiden gehören seit 1988 zur Gruppe. Sie kamen aus eigener Betroffenheit dorthin. Heute helfen sie Menschen, denen es ähnlich geht, wie ihnen damals. Wer durch Alkohol oder andere Suchtmittel in Abhängigkeit geraten ist, kann in der Gruppe ebenso Unterstützung finden wie Angehörige von Suchtkranken.

Kontrolliertes Trinken funktioniert bei Alkoholikern nicht.

Allerdings kann nicht allen geholfen werden. „Wir können nur denen helfen, die ihr Leben verändern wollen.“, betont Wolfgang Vorwerk. Und das bedeutet im Falle von Alkoholkrankheit, ein Leben ohne Alkohol zu führen. „Kontrolliertes Trinken funktioniert bei einem Alkoholiker nicht.“, wissen die beiden ausgebildeten Suchthelfer. In den Jahren, die sie bei der Gruppe sind, haben sie schon manchen erlebt, der das versuchen wollte. Stets endete es mit einem Rückfall in die Sucht.

Die Selbsthilfegruppe in Unterlüß gehört dem Verein „Die neue Basis e. V.“ an. Er wurde 2001 gegründet und ist Mitglied im Diakonischen Werk Niedersachsen. Zahlreiche Gruppen in den Landkreisen Gifhorn, Celle und Uelzen sowie der Region Hannover gehören zum Verein, in dem sich das Ehepaar Vorwerk ebenfalls im Vorstand engagiert.  Eng vernetzt ist der Verein mit der Psychosozialen Beratungsstelle des Kirchenkreises in der Fritzenwiese in Celle.

Wolfgang und Ursel Vorwerk: "Wir haben Hilfe bekommen, als wir sie brauchten. Heute wollen wir anderen helfen."

Neben der Arbeit im Verein und in der Gruppe sind Ursel und Wolfgang Vorwerk auch in der Kirchengemeinde aktiv. „Wir sind durch die Sucht zur Kirche gekommen.“, sagen sie.

Ursel Vorwerk gehört dem Gemeindebeirat an. Außerdem bereitet sie mit einer Gruppe von sechs Frauen den monatlichen Seniorenkreis vor. Wolfgang Vorwerk ist seit 2006 Kirchenvorsteher und Mitglied im Bauausschuss der Gemeinde. Trotz dieser vielfältigen Aufgaben wirken die beiden fröhlich und entspannt. „Wir laufen erst zu Hochform auf, wenn wir viel zu tun haben.“ sagt Ursel Vorwerk lachend. Und weist fröhlich auf die fünf Enkelkinder hin, die auch ihre Aufmerksamkeit bekommen wollen. Wichtig ist beiden, dass die ehrenamtliche Arbeit Freude macht. „Geknüppelt habe ich lange genug“, meint der gelernte Bauschlosser mit Blick auf seine 49 Arbeitsjahre. Die Atmosphäre in der Friedenskirchengemeinde und in der Selbsthilfegruppe scheint zu stimmen. Ans Aufhören denken beide im Moment jedenfalls noch nicht. Und Ursel Vorwerk fühlt sich in der Gemeinde so sehr zuhause, dass die gebürtige Katholikin in die evangelische Kirche übergetreten ist.

Weitere Infos zur Selbsthilfegruppe in Unterlüß und zum Verein „Die neue Basis“ finden Sie auf der Internetseite:

www.dnb-info.de

Das Gespräch mit dem Ehepaar Vorwerk führte Karsten Willemer, Pastor an der Pauluskirche in Celle

Hilfe bei Alkoholproblemen

Wenn Trinken zum Problem wird, muss man sich nicht schämen, sondern etwas  dagegen tun! Wer glaubt, mit Alkohol Probleme lösen zu können, der hat bereits Probleme mit Alkohol.

Alkohol ist die legale Volksdroge Nr.1. Sie ist einfach im Supermarkt zu  bekommen, wird von der Werbung nahezu verführerisch angepriesen und dient als soziales  "Schmiermittel". Es gibt kaum Anlässe, bei denen nicht auch Alkohol angeboten wird. Denken Sie nur an die Geburtstagsfeier im Freundeskreis oder auch an die vielen Volksfeste, die  teilweise im "kollektiven Rausch" enden.

Es verwundert auch nicht, dass soviel Alkohol konsumiert wird. Alkohol hat schließlich (zunächst) eine fantastische Wirkung. Ängstliche werden zu mutigen Helden, Schüchterne legen ihre Hemmungen ab, biedere Hausfrauen werden zu 
Partyköniginnen. Die kleinen und großen Sorgen des Alltags verlieren scheinbar  an Gewicht.

Wie alles im Leben hat auch der Alkohol seinen "Pferdefuß". Lässt die Alkoholwirkung nach, kehren die Sorgen zurück. Vielleicht erscheint  die Welt dann noch grauer als zuvor. Solange nur gelegentlich geringe Mengen konsumiert werden, mag das noch nicht  bedenklich sein. Leider ist der Übergang zu Missbrauch und Sucht fließend. Und dann stellen sich  gravierende gesundheitliche und soziale Probleme ein. Alkohol wird zum Hauptproblem.

Wir möchten uns mit diesem Projekt an diejenigen wenden, die vom Alkoholismus betroffen sind. Auch Angehörige von Alkoholkranken sind herzlich willkommen. Wir freuen uns, wenn Sie unser kostenloses Angebot nutzen. Sie können sich selbst und anderen damit helfen.