Konzeption

Grundlage der Arbeit im Ev.-luth. Kindergarten Noahs Arche

Die voliegende Konzeption ist Grundlage der Arbeit im Ev.-luth. Kindergarten Noahs Arche. Wir stellen Ihnen mit dieser Konzeption die Einrichtung und unsere pädagogische Arbeit vor. Wir orientieren uns dabei am Konzept des sogenannten „Offenen Kindergartens“. Dieses Konzept bietet den Kindern vielfältige Spiel– und Erfahrungsmöglichkeiten u.a. durch unterschiedliche Raumgestaltung, bessere Beobachtungsmöglichkeiten und vieles mehr.

1. Rahmenbedingungen

Der Träger

Der Träger des Kindergartens ist der Ev.-luth. Kirchenkreis Celle.

Gruppen, Öffnungs- und Schließzeiten, Urlaub

In unserem Kindergarten können ganztags 23 Kinder und vormittags 50 Kinder im Alter von 2–6 Jahren aufgenommen werden. Die Kinder sind auf drei Gruppen verteilt. Es werden täglich Mittagessen und Mittagsruhe angeboten. Es gibt auch Früh– und Spätdienste, sowie einen „Dienstleistungsnachmittag“, an dem Eltern im Bedarfsfall ihre Kinder auch über 12.00 Uhr hinaus in der Einrichtung lassen können.

        Öffnungszeiten:

  • Frühdienst: 06.45 - 08.00 Uhr
  • Vormittags: 08.00 - 12.00 Uhr
  • Ganztags: 08.00 - 17.00 Uhr
  • Spätdienst: 12.00 - 13.00 Uhr
  • Dienstleistungsnachmittag: 12.00 - 17.00 Uhr
  • Krippengruppe: 08.00 - 14.00 Uhr

Der Kindergarten schließt zwischen Weihnachten und Neujahr bis einschließlich 2. Januar, am Tag nach Himmelfahrt und für zwei Wochen in den Sommerferien.

Personal

Im Kindergarten arbeiten zehn sozialpädagogische Fachkräfte in drei Gruppen. Bei Fortbildungen , Krankheitsfällen oder Urlaub stehen zwei Fachkräfte für Vertretungsdienste zur Verfügung. Weitere Unterstützung erhalten wir durch eine Hauswirtschaftskraft, zwei Reinigungskräfte und einen Hausmeister.

Beschreibung des Gebäudes

  • Unser Kindergarten wurde 1957 in der unteren Ebene eines Einfamilienhauses für zwei Gruppen errichtet. Aufgrund gestiegenen Bedarfs wurde 1973 die Einrichtung mit dem Anbau eines Hanghauses für zwei zusätzliche Gruppen erweitert.
  • Bei der Innengestaltung ist viel Holz an Wänden und Decken verwandt worden, um eine warme und gemütliche Atmosphäre zu schaffen. 
  • Von den vier vorhandenen Gruppenräumen werden drei für Stammgruppen genutzt und der vierte als Schlafraum der Krippengruppe.
  • Mitarbeiterzimmer, Ruheraum und Bewegungsraum befinden sich im Untergeschoss. Zu diesen Räumen führt eine Treppe.
  • Zu jeder Gruppe gehört ein Toiletten- und Waschraum.
  • In der Eingangshalle befinden sich die Garderoben für zwei Gruppen und eine Elternsitzecke. Daneben liegt unsere Küche mit einer Kinderküchenzeile. Im Flur des Altbaus ist der Garderobenbereich der Ganztagsgruppe und das Büro.
  • Das Außengelände des Kindergartens erstreckt sich über drei Ebenen mit altem Baumbestand. Nach dem Konzept der "Holunderschule" wurde der Spielplatz gerade zu einem Erlebnisbereich umgestaltet, in dem nur Naturprodukte wie Holz, Stein, Pflanzen etc. verwendet werden. Die Arbeiten wurden von Fachleuten und Eltern gemeinsam durchgeführt.
     

2. Grundlagen der Arbeit - unser Bild vom Kind

Jedes Kind ein von Gott geschaffener, einmaliger Mensch.

Es ist uns wichtig, jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen, Fähigkeiten und Grenzen anzunehmen und seine eigene Persönlichkeit zu akzeptieren.

Das Kind wird bei uns nicht als Lernobjekt verstanden, sondern als jemand, der sich selbst-tätig entwickelt und der dazu Unterstützung, Anregung und Begleitung von Erwachsenen braucht. Es erweitert somit sein Weltwissen und bildet sich ständig weiter. Im Verhalten der MitarbeiterInnen zum Kind wird diese Haltung deutlich. In einer freundlichen Atmosphäre,

  • in der es verlässliche Bezugspersonen gibt,
  • in der es Grenzen und Regeln gibt, die für Kinder nachvollziehbar sind,
  • in der es Zeit zum Zuhören gibt,
  • in der es Erwachsene gibt, die Zeit haben,

können Vertrauen und Geborgenheit wachsen. Die familienähnliche Atmosphäre wird dadurch verstärkt, dass wir in unserer Einrichtung eine Altersspanne von 0–6 Jahren haben und die Kinder sich hier wie Geschwister gegenseitig unterstützen können.
 

3. Ziele der religionspädagogischen Arbeit

Wir verstehen uns als aktiven Teil der Kirchengemeinde und vermitteln in unserer Arbeit Inhalte christlichen Glaubens. Den Kindern soll somit ermöglicht werden:

  • sich als Geschenk Gottes zu entdecken
  • Vertrauen in Gottes bedingungslose Zuwendung zu finden
  • in Verantwortung zu ihren Nächsten, der Schöpfung und sich selbst zu leben
  • vergebendes und versöhnendes Handeln zu erleben
  • unterschiedliche Glaubensvorstellungen und damit verbundene Religionen und Rituale zu akzeptieren.
  • Christliche Feste wie Weihnachten, Ostern und Erntedank bewusst zu erleben.
     

4. Methoden der sozialpädagogischen Arbeit 

Tagesablauf

Jedes Kind gehört zu einer Stammgruppe, die mit einem eigenen Namen bezeichnet ist. Jede Stammgruppe trifft sich morgens in ihrem Gruppenraum zur Begrüßung. Die Kinder werden dort von den Erzieherinnen empfangen. Anschließend werden unterschiedliche Aktionen und Angebote den Kindern zur freien Auswahl gestellt. In dieser Phase können die Kinder die Gruppen wechseln. Auch während des Freispieles sind nach Absprache alle Gruppenräume sowie Bewegungsraum, Flurbereiche und Außengelände für jedes Kind zur freien Spielgestaltung offen. Dadurch können die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben, sie lernen, zwischen den Angeboten auszuwählen und Entscheidungen zu treffen.

Einmal täglich trifft sich jede Gruppe zu einem gemeinsamen Kreis, um sich über den Tagesablauf, besondere Erlebnisse oder Erfahrungen aus zu tauschen.

Mahlzeiten

Während der Freispielzeit haben die Kinder in der Zeit von ca.8.15 Uhr bis ca. 10.30 Uhr die Möglichkeit, zu frühstücken. Sie wählen Zeitpunkt und Frühstückspartner selbst. Einmal in der Woche bieten wir ein kerniges Frühstück an: Hier bringt jedes Kind etwas Kerniges und Gesundes mit in den Kindergarten. Dieses wird dann in Büffetform für und mit den Kindern aufgebaut. Die Kinder sollen den Wert der gesunden Ernährung kennen lernen.

Das Mittagessen wird um ca. 12.00 Uhr eingenommen. 

Nachmittags gibt es gegen 14.30 Uhr eine Zwischenmahlzeit.

...und die Konsequenz für unser sozialpädagogisches Handeln

Uns ist wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der verlässliche Bezugspersonen Orientierung, Vertrauen und Geborgenheit geben. Wir MitarbeiterInnen akzeptieren die Persönlichkeit des Kindes und nehmen die Kinder mit ihren Stärken und Schwächen an. Sie werden dort abgeholt wo sie stehen.

Ich (das Kind) habe Rechte:

  • auf Verständnis für mein Verhalten
  • auf Vertrauen und Geborgenheit
  • auf eine intakte Umwelt
  • verstanden zu werden
  • auf ein eigenes Zeitmaß, denn manchmal brauche ich etwas länger um etwas zu verstehen
  • auf einen angemessenen Rahmen (hier: im Kindergarten)
  • auf Wertschätzung und Akzeptanz
  • auf Regeln und Grenzen
  • darf spielen
  • auf Entwicklungsunterstützung und Bildung
  • ich möchte Stärken und Schwächen entdecken
  • ich bin neugierig auf Neues

Wie möchte ich als Kind verstanden werden:

  • Ich bin ein einmaliges, von Gott geschaffenes Wesen. Gott hat mir mein Leben geschenkt.
  • Ich bin gut ... Ich bin Ich ...
  • Ich habe Gefühle und möchte sie zulassen und ausleben
  • Ich habe eine eigene Würde und einen eigenen Wert
  • es gibt keine Unterschiede, weder in Religion noch in Nationalität oder Behinderung
  • Mädchen und Jungen, wir sind Partner
  • Ich darf Fehler machen
  • Ich lerne mit Kopf, Herz und Hand
  • Ich brauche Vorbilder
  • Ich bin MitgestalterIn und MitentscheiderIn

Die MitarbeiterInnen sind keine MacherInnen sondern BegleiterInnen der Kinder. Wir unterstützen und fördern die Kinder in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen gemäß ihrer Bedürfnisse. Wir nehmen die Lernlust der Kinder in vorbereiteten und spontanen Situationen auf, lenken und leiten an, nehmen uns zurück, um die Selbsttätigkeit der Kinder zu unterstützen.

Die Kinder können sich nach eigenen Interessen und Bedürfnissen für eines der angeleiteten Angebote oder für das parallele weiterlaufende Freispiel entscheiden. Die Angebote werden situationsbezogen und altersentsprechend ausgesucht (2–6 Jahre).

Es gibt fest installierte Wald- und Aktionstage in den Gruppen. Weiterhin werden im Kindergarten Gemeinschaftsaktionen geplant und vorbereitet, bei denen sich Kinder, Eltern, Großeltern und Andere beteiligen können: Eltern – Kind – Nachmittage, Spielplatzumgestaltung, Ferienpassaktion, Laternenfest. Familiengottesdienst ...  Durch diese Angebote wird der Kindergarten zur Begegnungsstätte für Generationen.
 

5. Zusammenarbeit mit den Eltern

Vor und am Anfang der Kindergartenzeit erfolgt eine ausreichende Kennenlernphase zwischen MitarbeiterInnen, Eltern und Kindern, um Vertrauen und Sicherheit zu gewinnen. Unser Kindergarten soll für alle Beteiligten erfahrbar und transparent gemacht werden. Dazu gehören erste Elterngespräche, Schnupperstunden mit Eltern und Kindern vor der eigentlichen Kindergartenzeit, Elternabende, Miterleben des Tagesablaufes, Elternbriefe und gemeinsame Aktionen, Feste und Gottesdienste. Die einzelnen Gruppen wählen je zwei Elternvertreter und diese wiederum wählen Vertreter für das Kuratorium (Kirchengemeinde – Kommune – Kindergarten). Hier werden Interessen und Belange des Kindergartens beraten.
 

6. Die Zusammenarbeit im Team

Das Verhalten der MitarbeiterInnen zueinander prägt die Atmosphäre im Kindergarten.

Es werden die gruppenübergreifenden Aktionen wie Öffnung des Bewegungsraumes, geplante Angebote nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kinder und der personellen Besetzung besprochen.

Der Austausch von weiterführenden Informationen und Planung von Projekten und Aktionen findet in den 14-tägigen Dienstbesprechungen statt. Hier wird auch die sozialpädagogische Arbeit von allen MitarbeiterInnen überprüft und weiterentwickelt.

Die MitarbeiterInnen nehmen regelmäßig an regionalen und überregionalen Fortbildungen teil. Innerhalb des Kindergartenjahres finden auch zwei bis drei Studientage statt. Der Kindergarten ist in der Zeit dann geschlossen.
 

7. Kindergarten als Teil der Kirchengemeinde und des Gemeinwesens

Der Kindergarten ist kein isolierter Raum ohne Kontakte zu Außenwelt. Deshalb ermöglichen wir es den Kindern, die Mitwelt kennen und begreifen zu lernen. Dazu dienen Ausflüge zur Kirchengemeinde, zur Feuerwehr, zum Bäcker, zum Patenzahnarzt, Begegnung mit älteren Mitmenschen im Altenheim etc. .

Besondere Feste werden im Kindergarten oder in der Ev.-luth. Friedenskirche gefeiert. Diakon oder Pastor gestalten die Feste mit. Weitere Gruppen der Kirchengemeinde werden je nach Thema mit einbezogen.

Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie z.B.: Schule, Gesundheitsamt und dem DRK usw. .